Gestern, am 10. Dezember 2013 feierte das Familienmusical „Anastasia – Die rätselhafte Geschichte der letzten Zarentochter“ seine Weltpremiere auf der Bühne des Bremer Musical Theaters. Wer jetzt mit der Erwartung kam, dass es eine bloße Inszenierung des bekannten Zeichentrickfilms der 20th Century Fox Studios zu sehen gibt, wurde mit einer erfrischenden Neuinterpretation überrascht.
Die Autorin Nina Arena und die beiden Co-Autoren Thomas Blaeschke und Sara Dähn kreierten aus der bestehenden Geschichte ein bezauberndes Familienstück. Es spielt im Russland von 1917, das Volk ist in Aufruhr und ermordet die Zarenfamilie. Nur die Tochter Anastasia bleibt verschwunden und keiner weiß, was aus ihr geworden ist. Die Großmutter, welche in Kopenhagen lebt, setzt eine Belohnung für denjenigen aus, der ihr die geliebte Enkelin zurück bringt. Die Zarentochter wächst nun unerkannt und ohne jede Erinnerung an ihre Vergangenheit in einem Waisenhaus unter dem Namen Anna auf. Der ehemalige Schlosspage Niklas erkennt sie auf dem Marktplatz und überredet die junge Frau mit ihm nach Dänemark zu reisen, um Licht in ihre Vergangenheit zu bringen und ihre Familie wieder zu finden. Doch die Nachkommen des Wunderheilers Rasputin haben ihre eigenen Pläne und wollen um jeden Preis die Belohnung kassieren. Mit Lug und Trug versuchen sie ihr Ziel zu erreichen. Dennoch ist alles mit einer guten Portion Humor versehen ohne den spannenden Teil der Handlung zu sabotieren. Und wie es ausgeht? Ja dafür solltet ihr euch das Stück ansehen. Dies ist noch bis zum 12. Dezember 2013 im Musical Theater Bremen möglich.
Das Publikum war sich einig: Das war ein wunderbarer Abend. Zum Ausdruck gebracht wurde dies durch minutenlange stehende Ovationen. Immer wieder mussten die Akteure auf die Bühne um sich zu verbeugen. Fabio Diso, der in seiner ersten Hauptrolle als Niklas glänzte, hat gerade im Sommer seinen Abschluss auf der Joop van den Ende Academy Hamburg gemacht. Er stach durch seine markante Stimme und sein gutes Spiel heraus. So war es ihm möglich an der Seite der erfahreneren Sara Dähn als ebenbürtiger Partner zu agieren. Seine Aufregung, von der er später im Gespräch berichtete, war ihm auf der Bühne wahrlich nicht anzumerken. Sara für ihren Teil lieferte eine fantastische Performance und lebte die Rolle der Anastasia bis in die Haarspitzen. Neben dem handverlesenen Ensemble hatten auch drei Studentinnen der Musical Company Bremen die Chance für dieses Stück auf dem Podium zu stehen.
Lasst euch diesen Leckerbissen der Bremer Kulturlandschaft nicht entgehen!
Mehr Informationen zum Stück und den Darstellern findet ihr hier: www.facebook.com/anastasiadasmusical