Wenn Klassik auf Rock und Pop trifft, kann das gut und gerne auch mal schief gehen. Doch was sich gestern im Bremer Musical Theater abspielte, war weit davon entfernt. Bei einem einmaligen Konzert ihrer „Resurrection“-Tour performte US-Sängerin Anastacia ihr Repertoire erstmals zusammen mit den Bremer Philharmonikern unter Leitung des Dirigenten Charles Olivieri-Munroe. Viele ihrer Songs wurden dafür extra von Steffen Drabek neu arrangiert. Eine Herausforderung für die 46-Jährige, denn viel Zeit zum gemeinsamen Proben war nicht. Doch die Powerfrau ist halt Profi und meisterte dieses Experiment mit Bravour – ebenso wie ihre Band und natürlich die Bremer Philharmoniker.
Die Idee für diesen Konzertabend hatte – wie sollte es auch anders sein – Jan Trautmann von bremen events & concerts, der bereits für etliche exklusive Shows wie die von Tom Jones, Kool & The Gang oder gerade erst Billy Ocean verantwortlich war. Und mit seiner Begeisterung für diese außergewöhnliche musikalische Begegnung stand er nicht alleine da. Auch Weltstar Anastacia selbst und die 1.400 Zuschauer hatten ihre Freude daran. So wurde ordentlich mitgesungen, getanzt, mitgeklatscht und applaudiert, während Anastacia rund zwei Stunden lang mit ihrer markanten Rock- und Soulstimme ein Best-Of ihrer langjährigen Musiklaufbahn präsentierte.
Mal nur mit ihrer Band, mal nur mit dem Bremer Orchester oder mal mit beiden im Rücken gab sie Songs wie „Left outside alone“, „Paid my dues“, „Heavy on my heart“ oder „I belong to you“ zum Besten. Auch diverse Songs aus ihrem aktuellen Album „Resurrection“ und ein Rock-Medley mit Stücken von AC/DC und Guns N‘ Roses durften nicht fehlen. Stimmlich unterstützt wurde sie dabei von ihren beiden Background-Sängerinnen Hazel und Lorraine.
Auch zwischen den Songs zeigte sich, was für eine Top-Entertainerin das sympathische Energiebündel ist: mit kleinen Scherzen, ihren Deutschkenntnissen („ZDF – mit dem Zweiten sieht man besser“) und einem „Q & A“-Part, bei dem sie Fragen beantwortete, die zuvor von Fans abgegeben werden konnten.
Bei ihren zwei Zugaben ging die Sängerin dann nochmal richtig auf Tuchfühlung mit ihren Fans. Nach „One day in your life“ sang sie zum Abschluss ihren ersten großen Hit „I’m outta love“ mitten im Publikum und schüttelte dabei jede Menge Hände, ließ sich fotografieren und machte sogar Selfies mit ihren Fans. Da ließen die stehenden Ovationen natürlich nicht lang auf sich warten. Wohlverdient!