Kuscheltiere, Gekreische, Groupies – von all dem kann wohl fast jede Boyband ein Lied singen. Aber auch die fünf Protagonisten der Musical-Show BOYBANDS FOREVER durften sich am gestrigen Mittwochabend im Metropol Theater fühlen wie einst N´Sync, Take That oder die Backstreet Boys. Mit ihren perfekten Dance-Moves und Gesangseinlagen sorgten sie für ein begeistertes (natürlich vor allem weibliches) Publikum.
Moderator und Comedian Ole Lehmann begrüßte die anfangs noch zurückhaltenden Zuschauer und stellte direkt die Frage aller Fragen: „Take That Babes“ oder „Backstreet Boys Bitches“? Letztere hatten dem Gekreische nach eindeutig die Nase vorn. Und dann stellte er noch klar: „Ihr müsst mitsingen und ihr dürft Stofftiere werfen!“, bevor er selbst mit „Pray“ von Take That den musikalischen Part des Abends eröffnete.
Auf charmant witzige Art und Weise erklärte er das Rezept einer jeden Boyband. So stecken dahinter neben einem Mix aus Wissenschaft und Leidenschaft vor allem immer fünf verschiedene Typen.
Typ A: Er ist der perfekte Schwiegersohn. Er ist der allerwichtigste Typ in der Band wie z. B. Gary Barlow bei Take That oder Brian Littrell bei den Backstreet Boys. Bei BOYBAND FOREVER heißt er John und wird gespielt von Josh Randall.
Typ B: Er ist der Bruder und gleichzeitig der Body, ein Mix aus Typ A und C. In diesem Fall nennt er sich Rik, der von Christopher Haul verkörpert wird.
Typ C: Er ist der Sweetheart der Band, quasi der Nick Carter von den Backstreet Boys oder Mark Owen von Take That. Im Inneren eine kleine Britney Spears, gegebenenfalls bisexuell. In der Show ist es Sascha, gespielt von Robbie Culley.
Typ D: D steht hier für „dangerous“ oder auch „Drama“ und „Drogen“. Er ist das Bandmitglied, vor dem jeder Elternteil Angst hat, wie etwa Robbie Williams bei Take That oder Donnie Wahlberg bei den New Kids on the Block. Bei BOYBAND FOREVER übernimmt Lucian den Part des Bad Boys. Im wahren Leben heißt er David Lei Brandt.
Typ E: Er ist schlicht und ergreifend der Fünfte. Der Typ, an den man sich nicht erinnert. Ein Jason Orange von Take That oder auch ein Chris Kirkpatrick von N´Sync. Luke Walsh mimt in der Show den Part des besagten Fünften.
Nach den Einzelvorstellungen der Jungs mit Songs von Take That, Worlds Apart und den Backstreet Boys, folgte die Story rund um die Gründung, die Ausbildung, die Hochs und Tiefs und natürlich auch den Absturz einer Boyband. Anspielungen auf Boyband-Macher wie Lou Pearlman oder Nigel Martin-Smith oder den ein oder anderen Boyband-Star selbst durften dabei nicht fehlen – genau wie die überzogene aber unterhaltsame Darstellung von jeder Menge Klischees. Kein Wunder, denn hinter der Show steckt niemand Geringerer als Comedian Thomas Hermanns.
Dank der bunten Mischung aus Songs von Blue, Take That, Worlds Apart, Backstreet Boys, All-4-One, Bros, East 17, New Kids on the Block, Boyzone oder auch N´Sync kamen an diesem Abend alle Boyband-Fans der letzten paar Jahrzehnte auf ihre Kosten. Die letzten zwei Songs stammten dann allerdings aus der aktuellen Dekade, genauer gesagt von One Direction. Wieder fünf Jungs, wieder ein riesiger, weltweiter Erfolg. Und was sagt uns das? „Gute Dinge müssen sich nicht verändern“, wie Ole Lehmann mit einem Augenzwinkern klarstellte.
Und da das Bremer Publikum noch immer nicht genug hatte, gab es am Ende noch zwei Zugaben: „Everybody“ von den Backstreet Boys und „Relight my fire“ von Take That. Nach über 2,5 Stunden war dann aber endgültig Schluss mit der Reise in die Vergangenheit – zumindest bis zum Herbst. Denn dann geht BOYBANDS FOREVER in die nächste Runde. Bremen steht am 15.11.2018 auf dem Tourplan. Also Mädels: Besorgt euch Tickets, schnappt euch eure beste Freundin und fühlt euch wieder wie damals mit 12!