Sein Konzert auf der Seebühne Bremen gilt als eines der diesjährigen Programmhighlights: Jamie Cullum zog am Donnerstagabend das Bremer Publikum mit seinem einzigartigen Mix aus Jazz, Rock, Blues und Pop in seinen Bann. Live und unter freiem Himmel performte der 44-jährige Brite über zwei Stunden ohne Pause – sehr zur Freude seiner Fans.

Bereits beim Opener, dem Rihanna-Cover „Don’t stop the music“, sprang der Funke vom charmanten Singer-Songwriter auf das Publikum über. Schuld dürften nicht zuletzt seine charmante Art und seine energiegeladene Bühnenpräsenz sein, die er bereits im Jahre 2022 auf der Seebühne zeigen konnte.

Mit Songs wie „Get your way“, „What I’d say“ (Cover von Ray Charles), „Work of art“, „These are the days“ oder auch „Everybody wants to be a cat“ (Cover von Scatman Crothers) aus dem „Aristocats“-Film lieferte der Sänger mit der unverwechselbaren Stimme ein Potpourri aus verschiedenen Musikstilen, aber auch aus Uptempo-Nummern und gefühlvollen Balladen ab.

Gesanglich wurde er von seinen beiden Backgroundsänger:innen unterstützt. Zudem begleitete eine hochkarätige, fünfköpfige Band den Multiinstrumentalisten. Die meiste Zeit verbrachte er selbst am oder auch mal auf dem Flügel, den er beherrscht wie kaum ein anderer. Aber auch an diversen anderen Instrumenten zeigte er seine Kunstfertigkeit. Untermalt wurden seine Songs von etlichen Instrumenten wie z. B. Saxophon, Kontrabass, Schlagzeug, Trompete, Klarinette sowie Schlagzeug – und dank der Lage am Wasser auch dem ein oder anderen Möwengeschrei. Ein Klangerlebnis der Superlative!

Jamie Cullum auf der Seebühne Bremen

Während des mehr als 120-minütigen Auftritts bewies der britische Sänger immer wieder Humor. So kündigte er z. B. „Drink“ mit der Anspielung an, dass die Deutschen dies besser könnten als die Briten. Im Anschluss gab der Musiker das Robert Knight-Cover „Everlasting love“, „Next year baby“ sowie „Love for sale“ (Cover von Cole Porter) zum Besten.

Bei „Mankind“ zeigt sich Jamie besonders publikumsnah. Er lief durch das begeisterte Publikum, sang in die Handys der Zuschauer:innen und schüttelte jede Menge Hände. Er ist eben ein Star zum Anfassen.

Es folgten „Twentysomething“ und „Taller“. Für letzteren Song begaben sich alle Musiker:innen zum vorderen Teil der Bühne und performten ihn mit Akkustikinstrumenten. Für „When I get famous“ animierte der Künstler die Zuschauer:innen aufzustehen und näher an die Bühne zu kommen. Diesem Wunsch kamen einige Zuschauer:innen prompt nach und feierten direkt vor der Bühne weiter.

Nach „Sinnerman“ (im Original von Nina Simone), „You and me are gone“ in einer Jazzversion mit mehreren Downbreaks sowie „Mixtape“ überraschte Cullum noch mit dem Bruno Mars-Cover „Uptown funk“ und einem „Bremen“-Song, einer kleinen Blues-Improvisation mit dem Thema Bremen, in die auch die Security-Mitarbeiter an der Bühne eingebunden wurden.

Mit „What a difference a day makes“ (Cover von Jimmie Ague) und „All at sea“ ging dann ein wundervoller Konzertabend auf dem Waterfront-Gelände vorüber. Es bleibt zu hoffen, dass Jamie auch im nächsten Jahr auf der Seebühne gastieren wird. Drei Mal ist immerhin Bremer Recht!

Fotos: Fin Eckhoff